Dienstag, 29. Dezember 2009

Seit 50 Jahren erster EU Bürger in China hingerichtet

wurde mit 4kg Heroin erwischt, ab 50g kann man dafür in China hingerichtet werden. Das seine Hinrichtung bevorsteht wurde ihm erst 24h davor mitgeteilt.

Der Mann war angeblich manisch-depressiv, was bei seiner Verhandlung nicht oder nur unwesentlich berücksichtigt wurde.
Dass er behauptet hat von den 4 kg nichts zu wissen schreibe ich der Vollständigkeit halber.

Die Sichtweise der chinesischen Justiz auf Drogen bezogen dürfte übrigens eine etwas sachlichere, faktenbezogenere sein.
Man hat sich einfach ausgerechnet, wieviele Menschen mit 4 kg Heroin vergiftet werden könnten, und ist auf eine Zahl um die 26.000 gekommen.
Ergibt eine etwas anderes Bild als die Zahl 4 kg, oder?
Die Tatsache, das das Zeug als Rauschmittel konsumiert werden soll und nicht um Massenvergiftung zu betreiben, wird völlig ignoriert.
Die Justiz lässt sich somit nicht durch die Gedanken-/Wertewelt des Angeklagten beeinflussen, sondern orientiert sich einzig und allein am eigenen Gut - Böse System.
Das unterscheidet sie sehr stark, zum Beispiel vom amerikanischen System, und ich muß zugeben, dass ich diese Geradlinigkeit fast gut finde.

Das die Gerichtsverhandlun hinter verschlossenen Türen und unter defacto Geheimhaltung abgelaufen ist brauche ich wohl nicht zu erwähnen, dafür ist China ja bereits hinlänglich bekannt.
Auch diplomatische Interventionen seitens England (der Hingerichtete war Brite) und anderer Nationen wurden als Einmischung in China´s interne Angelegenheiten zurückgewiesen.

Mein Mitgefühl seiner Familie, die bis zuletzt um einen Aufschub der Hinrichtung gekämpft hat.

Dienstag, 22. Dezember 2009

Mittwoch, 11. November 2009

China Eastern: billige Flüge nur für chinesische Staatsbürger

Irgendwie wieder einmal so ein ganz, ganz typisch chinesische Aktion.
Immerhin den ersten Eintrag seit Juli wert....

China Eastern Airlines, nebenbei bemerkt die offizielle Fluglinie der Expo 2010, bietet den Verkauf sehr günstiger Flugtickets zumindest teilweise nur für chinesische Staatsbürger an.

Gesehen auf www.elong.net, Flug Shanghai nach Shenzhen suchen, Datum eine Woche später eingeben.


Interessant dabei, das ein gleicher China Southern Flug dabei noch billiger ist.

Ein mutiger, aber für mich doch irgendwie unverständlicher Schritt, der sicher noch ein gewisses Echo haben wird.
Möglicherweise sogar nur ein schriller Marketing-Gag, um rund 150 Tage vor Expo Beginn einmal so richtig aufzufallen.

Reaktionen werden vermutlich hauptsächlich aus dem Ausland kommen, der nationalistische Durchschnittsbürger in China wird die Aktion sicher sehr in Ordnung finden, wenn´s den Ausländern an den Geldbeutel geht.

Die Aktion ist vermutlich auch gar nicht ausländerfeindlich geplant worden, sondern bloß um den armen Mitbürger zu helfen.
Oder vielleicht ist sie auch ein leicht größenwahnsinniger Stimulus-Alleingang von China Eastern um Punkte als Wirtschaftsförderer zu machen.

Falls da was nachkommt laß ich´s Euch an dieser Stelle wissen.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Sonnenfinsterniss Shanghai 22. Juli 2009

Es war eigentlich eine "ausserordentliche" Finsterniss, weil Sonne war keine da.
Es hat wie aus Schaffeln geschüttet, und alte Ambros Lieder (oder Songs?) wurden gespielt.

Das ganze hat auf dem Gelände der Expo 2010 stattgefunden, im Bereich des Österreich Pavillons, der derzeit aber vorläufig nur ein Erdhaufen ist.

wird aber alles rechtzeitig fertig werden, keine Angst Österreicher!

Das im Hintergrund dürfte die Schweiz sein, die machen da was Lustiges mit Sesselliften die rauf und runter fahren.

Eingeladen hat das schanghaier Konsulat, es gab Sonnenfinsternissbrillen (als Andenken - keine Sonne) und "österreichisches Frühstück": Kaffee, Cola, Sprite, Apfelsaft, Bier, und gegrillte Würstchen, etwas später wurden dann Blätterteig Dingens verteilt... na ja.

Die Anordnung oder Konzeption dieser Partyzelte ist übrigens nur auf Sonnenschutz hin optimiert, wenn´s regnet, werden alle naß die sich von einem Element ins nächste bewegen (was praktisch nicht anders möglich ist), weil es zwischen den Elementen herunterduscht.

Alles in Allem eine interessante Erfahrung und eine sehr unübliche Sonnenfinsterniss (für mich, die letzte in Wien war mit Sonne...)
Es wurde dann aber schon ganz, ganz dunkel, viel dunkler als bei einem Gewitter zum Beispiel, siehe Video, das kurz vor 10:00 vormittags aufgenommen wurde.

Donnerstag, 4. Juni 2009

Amerika´s Schwanz-Auto von chinesischer Firma gekauft

oh diese Symbolik....
Anyway: Good Luck, double happiness!


Der Hummer ist zwar groß, aber ursprünglich für Wüsten- und Offroadeinsatz konzipiert.
Wenn er dann im Arsch eines Schulbusses steckt, kommt das nicht mehr so männlich rüber...

Also seid gewarnt ihr Juppies und Neureichen: Dies ist kein Panzer!

Freitag, 15. Mai 2009

Mittagsschläfchen im Herzen China´s

Schon die Anreise war etwas Besonderes, am Flughafen stand gerade einmal ein Flugzeug und wir durften zu Fuß ins Flughafengebäude gehen.
Dann ca. 45 Minuten Autobahn und dabei vielleicht 5 andere Fahrzeuge auf der Autobahn gesehen (eines davon ein Fahrrad).
Dann das firmeneigene Hotel, mehr eine Parkanlage, mit dichtem Baum- und Sträucherbewuchs, dazwischen blühende Mangnolienbäume.
Wohl riechende Luft, das Zimmer ebenerdig mit Vorgarten.
In der Früh dann seit Ewigkeiten wieder einmal von Vogelgezwitscher aufgeweckt worden.

Nach dem Vormittag und vor dem Mittagessen um 12:00 dann die Frage ob es denn ok sei erst um 14:30 weiter zu machen.....!
Zweieinhalb Stunden Mittagspause, immer ab 1. Mai.
Damit alle nach Hause gehen und ein Nickerchen machen können.
Dafür wird dann bis 18:30 gearbeitet.
Nach erstem geistigen Widerstand finde ich die Idee gar nicht so schlecht und sitze jetz im Bett und schreibe diese Zeilen.

Dieses China gefällt mir besser als das Peking-Shanghai China.....

Dienstag, 14. April 2009

Sheraton Shuttlebus Shanghai - Ningbo

Es ist von SH aus nicht so bequem nach Ningbo zu gelangen. Entweder halbwegs schnell mit dem Bus über die neue Brücke, ca. 2,5 Stunden, oder langsamer mit der Bahn über Hangzhou, min. 3,5 Stunden.
Sheraton Hotel Ningbo bietet da einen netten Service: zweimal täglich hin und zurück, natürlich nur für Gäste, dafür aber kostenlos.
Das Platzangebot in den Sheraton Bussen ist ausserdem viel grosszügiger als in den meisten staatlichen Linienbussen.

Dies ist keine Werbung....

Mittwoch, 25. März 2009

5100 - Wasser aus Tibet

Ich habe schon früher darüber geschrieben, die Marke 5100 stellt die derzeit auffälligste Vermarktung von Rohstoffen aus Tibet dar, zusätzlich zu dem Umstand daß hier auch noch mit der globalen Erwärmung Geschäft gemacht wird. Das Wasser ist ja Gletscherschmelzwasser, das in 5100 Metern Seehöhe abgefüllt wird.
"Botteled at Source" ist stolz auf dem Etikett vermerkt.

Seit einiger Zeit wird dieses Wasser nun auch den Passagieren der CRH Hochgeschwindigkeitszüge kostenlos gereicht.
Konsequent weitergedacht würden sich dann doch auch die Polkappen zur Vermarktung anbieten, das Zeug schmilzt ja sowieso weg, da wäre es doch besser noch schnell Geschäft damit zu machen und der Menschheit reines Wasser vom Pol anzubieten.

Oder?

Die Marke könnte Final Melt heissen....

Dienstag, 17. März 2009

Beruhigendes aus dem hohen Land

Ähnlich wie letztes Jahr, nach den ersten Aufregungen, werden wieder beruhigende Bilder aus dem hohen Land gezeigt.
Es ist alles in Ordnung dort.
Es wird eine Reportage über Schulen gezeigt, wo die Kinder sogar zur Hälfte in der Muttersprache unterrichtet werden, und auch die Mutterschrift erlernen.
Mehr als die Hälfte der Lehrer sind aus dem eigenen Land, und sie wollen dass die Kinder die Muttersprache und -schrift erlernen.
Fast alle Kinder kommen aus entlegenen Teilen des Landes und können in der Schule leben. Sie bekommen auch Schulkleidung und Essen und Lernmaterial bereitgestellt.
So können sie das ganze Jahr über in der Schule leben und müssen nicht in die entlegenen Teile ihrer Heimat zurückkehren.
In den Schulen wird ihnen alles gelehrt was sie später brauchen werden um sich im Leben zurechtzufinden.
Es ist alles in Ordnung.

Montag, 16. März 2009

500er und 1000er Yuan Scheine


gibt es u.a. wegen dem auf dem Zettel im Bild beschriebenen Sachverhalt nicht.

Text:
Wegen der vermehrt in Umlauf gekommenen Anzahl von gefälschten 100 RMB Scheinen, hat uns unsere Bank darauf aufmerksam gemacht, Scheine mit den folgenden Seriennummern nicht anzunehmen.....

Das Foto IST übrigens so schlecht, Ihr braucht keine Brille.

Größere Scheine hätten u.U. auch einen negativen Einfluß auf das soziale Klima.
Würdet Ihr Euch nicht wundern wenn es € Scheine gäbe die den doppelten Wert Eures Monatseinkommesn hätten?
Na ja, nur so ein Gedanke.

In den Ballungsräumen kann man ohnehin fast überall bargeldlos bezahlen, also wird früher oder später die Notwendigkeit große Papierscheine herauszugeben in den Hintergrund treten.

Sonntag, 15. März 2009

Öffnungszeiten in China

Ganz egoistisch und von einem Bequemlichkeitsstandpunkt aus betrachtet sind die Ladenöffnungszeiten genial:
8-20 (viele länger), 7 Tage die Woche
Gedanken wie "wann gehen wir fürs Wochenende einkaufen" oder "ich muß noch schnell nach der Arbeit einkaufen" vergisst man einfach mit der Zeit.

Für die Beschäftigten bedeutet dies meistens eine 6 Tages Arbeitswoche, und vermutlich öfters eine mit 7 Tagen.
Was dies für soziale Konsequenzen für Familien hat ist ja aus den Diskussionen zu diesem Thema in unserer Heimat hinlänglich bekannt, aber wir sehen das Thema ja egoistisch, ohne unnötige Sozialromantik.

Das ist halt der Preis den jeder einzelne fürs Wirtschaftswachstum zahlen muss. Da gibt es keine Gnade und da soll sich auch keiner beschweren.

Donnerstag, 5. März 2009

chin. Beschäftigungspolitik?


Boarding Flug Qingdao - Ningbo.
Das Ticket wird zum Ersten von der Bling-Maschine gelesen.
Eineinhalb Meter weiter steht eine süße, kugelrunde Uniformträgerin und malt würdevoll einen Haken auf mein Ticket.
Ich betrete den Gang der zum Einstiegsrüssel führt und werde an seinem unteren Ende um die beiden Abrisstreifen ERleichtert, sowie um die Einkringelung (ja Freunde, das ist Österreichisch) meiner Sitzplatznummer BEreichert.
Na gut, denke ich, wieder einmal ein bißchen Kontroll-Overkill.
Da wußte ich noch nicht, dass kurz vor der Einstiegstür noch Einer auf mich lauert um meine Flugnummer einzukringeln.
Mein halbherziger Versuch ihn zu ignorieren wurde mit einem "Sir, your boarding pass please!" im Keim erstickt.

Ich habe mich dann trotzdem auf den falschen Platz gesetzt, passiert mir sonst praktisch nie....

Sonntag, 1. März 2009

Peinlichkeiten

Abendessen zu zweit im South Memory, einer Kette die Hunan Küche anbietet.

Ein ereignissreicher Abend, am Nachbartisch kübeln sich zwei Pärchen weg, die Damen mit Rotwein, die Herren mit Bier. Man zieht dann beschwingt von dannen, und kurze Zeit später nimmt ein etwas reiferes Pärchen dort platz.

Zwischenzeitlich haben wir die sonst äusserst leckeren Schweinsrippchen reklamiert (zäh, geschmacklos und zu stark angebraten), und nach einem erfolglosen Verbesserungsversuch der Küche (noch immer zäh und geschmacklos, diesmal aber schon beinahe verbrannt) den Geschäftsführer an den Tisch geordert.

Der Nachbartisch bestellt einstweilen und ordert unter anderem auch eine Flasche Rotwein. Da ich ebenso gerne Rotwein trinke, ertappe ich mich dabei wie ich die Flasche beäuge, um zu sehen was bestellt wurde.
Dann geht alles sehr schnell:
Ich bemerke gleichzeitig dass mich der männliche Teil des Pärchens beobachtet, und dass hinter der Weinflasche der weibliche Teil sitzt. Dazu erkenne ich auch den Wein, Great Wall 1994, ein durchaus trinkbarer Tropfen.
Bemüßigt zu erkennen zu geben, das nicht die Frau der Grund meines Stierens war sage ich zu ihm: "Nice wine!"
Er antwortet: "This is not my wife, she is my sister."

Ach Du Sch....

Es folgt Erklärungsgestammel meinerseits auf dass er allerdigs nicht eingeht, und unbeindruckt fortfährt uns die verwandtschaftliche Situation zu erklären.
Man prostet sich zu, das wars dann auch schon wieder.

Anschließende Belehrung meiner besseren Hälfte: Du hättest es ihm auf Chinesisch sagen sollen.
Oh ja....

Wie kann er nur annehmen, ich würde zu einem mir absolut Unbekannten einen derartigen Kommentar über seine Frau machen?

Dienstag, 24. Februar 2009

Shanghai Fakemarket


Sieht jetzt so aus:

Ich bin soeben an den Planken vorbei gegangen und habe mich an die Szenen erinnert die hier täglich gegeben wurden.
"Watch, bags, DVD!" war der Kampfschrei der Verkaufspartisanen vom Xiang Jang Market. Und dann noch ein leises "Sex DVD, Sex DVD" draufgelegt um die Beute endgültig zu fangen.
China im Kleinen.
Um den Fake Market tut es mir leid, der war für mich so ein Teil Ur-Shanghai. Würde XinTianDi abgerissen wäre mir das ziemlich egal.

Unvergesslich mein erster Besuch dort. Während sich die Profis und alten Shanghai-Hasen (Häsinnen und Rammler) eher über die Seiteingänge anpirschten, fuhren die Neuankömmlinge mit dem Taxi direkt vor den Haupteingang. Somit war dann ein Aussteigen fast nicht möglich, weil bereits Dutzende Hände Uhren und Kartons mit aufgedruckten Fotos von Taschen bei der Tür herein hielten. So müssen sich Filmstars fühlen die von hysterischen Fans umlagert werden.
Na ja, vorbei, obwohl noch immer einige Watch-Bags-DVD Typen in der Gegend auf Kundenfang sind.

Freitag, 20. Februar 2009

Call me the breeze

J.J. von einer Phillipino Band mit Begeisterung interpretiert, in China, in Qingdao.
Oida......
Auch in selbiger Bar: einige Russinen die sich vermutlich reiche Chinesen angeln wollen und sich dementsprechend anbiedern.
Selten so viele reizlose Frauen auf einem Fleck gesehen.

Ergänzung: Hätte mir nicht gedacht dass das Foto so schlecht wird.
Frühe Leser werden sich vielleicht an meine gelegentliche Motzerei über mein früheres K550i erinnern, der Treo 680 den ich jetzt habe ist noch viiiel schlimmer.

Dienstag, 20. Jänner 2009

Eine Mutter lässt ihren Sohn erwürgen, damit sie in zweiter Ehe ein gemeinsames Kind haben kann.

Ok das ist krank.

Krank ist aber auch dass sie davor bereits zweimal abtreiben musste, weil sie von der Exgattin ihres neuen Gemahls an die Behörden verraten wurde. Ein gemeinsames Kind wäre ungesetzlich weil beide schon ein Kind aus erster Ehe haben.
Zumindest in der Provinz Shaanxi.
Krank ist weiters, dass die Frau davor auch versucht hat die Tochter ihres neu Angetrauten umbringen zu lassen, was aber aufgrund heftiger Gegenwehr scheiterte.

Sie wird dafür von Staates Hand sterben, hingerichtet. Das auch erst in zweiter Instanz, in erster wäre sie mit lebenslänglich "davongekommen".

Alles irgendwie sehr krank....