Mittwoch, 25. März 2009

5100 - Wasser aus Tibet

Ich habe schon früher darüber geschrieben, die Marke 5100 stellt die derzeit auffälligste Vermarktung von Rohstoffen aus Tibet dar, zusätzlich zu dem Umstand daß hier auch noch mit der globalen Erwärmung Geschäft gemacht wird. Das Wasser ist ja Gletscherschmelzwasser, das in 5100 Metern Seehöhe abgefüllt wird.
"Botteled at Source" ist stolz auf dem Etikett vermerkt.

Seit einiger Zeit wird dieses Wasser nun auch den Passagieren der CRH Hochgeschwindigkeitszüge kostenlos gereicht.
Konsequent weitergedacht würden sich dann doch auch die Polkappen zur Vermarktung anbieten, das Zeug schmilzt ja sowieso weg, da wäre es doch besser noch schnell Geschäft damit zu machen und der Menschheit reines Wasser vom Pol anzubieten.

Oder?

Die Marke könnte Final Melt heissen....

Dienstag, 17. März 2009

Beruhigendes aus dem hohen Land

Ähnlich wie letztes Jahr, nach den ersten Aufregungen, werden wieder beruhigende Bilder aus dem hohen Land gezeigt.
Es ist alles in Ordnung dort.
Es wird eine Reportage über Schulen gezeigt, wo die Kinder sogar zur Hälfte in der Muttersprache unterrichtet werden, und auch die Mutterschrift erlernen.
Mehr als die Hälfte der Lehrer sind aus dem eigenen Land, und sie wollen dass die Kinder die Muttersprache und -schrift erlernen.
Fast alle Kinder kommen aus entlegenen Teilen des Landes und können in der Schule leben. Sie bekommen auch Schulkleidung und Essen und Lernmaterial bereitgestellt.
So können sie das ganze Jahr über in der Schule leben und müssen nicht in die entlegenen Teile ihrer Heimat zurückkehren.
In den Schulen wird ihnen alles gelehrt was sie später brauchen werden um sich im Leben zurechtzufinden.
Es ist alles in Ordnung.

Montag, 16. März 2009

500er und 1000er Yuan Scheine


gibt es u.a. wegen dem auf dem Zettel im Bild beschriebenen Sachverhalt nicht.

Text:
Wegen der vermehrt in Umlauf gekommenen Anzahl von gefälschten 100 RMB Scheinen, hat uns unsere Bank darauf aufmerksam gemacht, Scheine mit den folgenden Seriennummern nicht anzunehmen.....

Das Foto IST übrigens so schlecht, Ihr braucht keine Brille.

Größere Scheine hätten u.U. auch einen negativen Einfluß auf das soziale Klima.
Würdet Ihr Euch nicht wundern wenn es € Scheine gäbe die den doppelten Wert Eures Monatseinkommesn hätten?
Na ja, nur so ein Gedanke.

In den Ballungsräumen kann man ohnehin fast überall bargeldlos bezahlen, also wird früher oder später die Notwendigkeit große Papierscheine herauszugeben in den Hintergrund treten.

Sonntag, 15. März 2009

Öffnungszeiten in China

Ganz egoistisch und von einem Bequemlichkeitsstandpunkt aus betrachtet sind die Ladenöffnungszeiten genial:
8-20 (viele länger), 7 Tage die Woche
Gedanken wie "wann gehen wir fürs Wochenende einkaufen" oder "ich muß noch schnell nach der Arbeit einkaufen" vergisst man einfach mit der Zeit.

Für die Beschäftigten bedeutet dies meistens eine 6 Tages Arbeitswoche, und vermutlich öfters eine mit 7 Tagen.
Was dies für soziale Konsequenzen für Familien hat ist ja aus den Diskussionen zu diesem Thema in unserer Heimat hinlänglich bekannt, aber wir sehen das Thema ja egoistisch, ohne unnötige Sozialromantik.

Das ist halt der Preis den jeder einzelne fürs Wirtschaftswachstum zahlen muss. Da gibt es keine Gnade und da soll sich auch keiner beschweren.

Donnerstag, 5. März 2009

chin. Beschäftigungspolitik?


Boarding Flug Qingdao - Ningbo.
Das Ticket wird zum Ersten von der Bling-Maschine gelesen.
Eineinhalb Meter weiter steht eine süße, kugelrunde Uniformträgerin und malt würdevoll einen Haken auf mein Ticket.
Ich betrete den Gang der zum Einstiegsrüssel führt und werde an seinem unteren Ende um die beiden Abrisstreifen ERleichtert, sowie um die Einkringelung (ja Freunde, das ist Österreichisch) meiner Sitzplatznummer BEreichert.
Na gut, denke ich, wieder einmal ein bißchen Kontroll-Overkill.
Da wußte ich noch nicht, dass kurz vor der Einstiegstür noch Einer auf mich lauert um meine Flugnummer einzukringeln.
Mein halbherziger Versuch ihn zu ignorieren wurde mit einem "Sir, your boarding pass please!" im Keim erstickt.

Ich habe mich dann trotzdem auf den falschen Platz gesetzt, passiert mir sonst praktisch nie....

Sonntag, 1. März 2009

Peinlichkeiten

Abendessen zu zweit im South Memory, einer Kette die Hunan Küche anbietet.

Ein ereignissreicher Abend, am Nachbartisch kübeln sich zwei Pärchen weg, die Damen mit Rotwein, die Herren mit Bier. Man zieht dann beschwingt von dannen, und kurze Zeit später nimmt ein etwas reiferes Pärchen dort platz.

Zwischenzeitlich haben wir die sonst äusserst leckeren Schweinsrippchen reklamiert (zäh, geschmacklos und zu stark angebraten), und nach einem erfolglosen Verbesserungsversuch der Küche (noch immer zäh und geschmacklos, diesmal aber schon beinahe verbrannt) den Geschäftsführer an den Tisch geordert.

Der Nachbartisch bestellt einstweilen und ordert unter anderem auch eine Flasche Rotwein. Da ich ebenso gerne Rotwein trinke, ertappe ich mich dabei wie ich die Flasche beäuge, um zu sehen was bestellt wurde.
Dann geht alles sehr schnell:
Ich bemerke gleichzeitig dass mich der männliche Teil des Pärchens beobachtet, und dass hinter der Weinflasche der weibliche Teil sitzt. Dazu erkenne ich auch den Wein, Great Wall 1994, ein durchaus trinkbarer Tropfen.
Bemüßigt zu erkennen zu geben, das nicht die Frau der Grund meines Stierens war sage ich zu ihm: "Nice wine!"
Er antwortet: "This is not my wife, she is my sister."

Ach Du Sch....

Es folgt Erklärungsgestammel meinerseits auf dass er allerdigs nicht eingeht, und unbeindruckt fortfährt uns die verwandtschaftliche Situation zu erklären.
Man prostet sich zu, das wars dann auch schon wieder.

Anschließende Belehrung meiner besseren Hälfte: Du hättest es ihm auf Chinesisch sagen sollen.
Oh ja....

Wie kann er nur annehmen, ich würde zu einem mir absolut Unbekannten einen derartigen Kommentar über seine Frau machen?